Cyber-Grooming/Sexting/Online-Erpressung

Cybergrooming

Wie funktionieren Cybergrooming und Online-Erpressung?

10-Minuten, die hilfreich sind (Informationskampagne von Europol (engl.):

Sexuelle Nötigung und Erpressung im Internet

Wir empfehlen, den Begriff "Sextorsion" nicht mehr zu verwenden, da er nicht zum Ausdruck bringt, dass die fragliche Handlung den sexuellen Missbrauch und die sexuelle Ausbeutung eines Kindes mit äußerst schwerwiegenden Folgen für das Opfer beinhaltet. Stattdessen sollte der zutreffendere Ausdruck "sexuelle Nötigung und Erpressung von Kindern/Jugendlichen im Internet" verwendet werden.

 

 

Sexuelle Nötigung und Erpressung im Internet ist eines der neuen Kriminalitätsphänomene des digitalen Zeitalters.

Sie betrifft Erwachsene und Minderjährige gleichermaßen, und sie wird durch die technologische Entwicklung, die zunehmende Verbreitung des Internets und die weit verbreitete Verfügbarkeit mobiler Geräte erleichtert.

Wenn Minderjährige als Opfer ins Visier genommen werden, sind dies die Hauptmotive, die bei den Erwachsenen, die die Verbrechen begehen, festgestellt wurden:

  • Ein sexuelles Interesse an Kindern, wobei das Ziel des erpresserischen Austauschs die Beschaffung von sexuellem Material (Fotos oder Videos, die das Kind darstellen) oder eine sexuelle Begegnung offline ist;
  • ein wirtschaftliches Interesse, wobei das Ziel darin besteht, finanziell von der Erpressung zu profitieren.

(Eine Kombination von beidem ist auch möglich)

 

 

Opfer können zögern, sich an Strafverfolgungsbehörden zu wenden oder Hilfe zu suchen, weil ihnen das Material, über das der Täter verfügt, peinlich ist oder weil sie sich nicht bewusst sind, dass sie Opfer eines Verbrechens sind.

Andere Motivationen können Böswilligkeit oder soziale Vorteile, auch der Wunsch nach Aufmerksamkeit und Popularität sein. In diesen Fällen handelt es sich bei dem Täter in der Regel um einen anderen Minderjährigen, der sich des illegalen Aspekts seines Verhaltens möglicherweise nicht bewusst ist (ggf. kommt Mobbing in Betracht). Für viele Jugendliche ist Sexting (sexuelle Kommunikation, die das Teilen von selbsterstelltem sexuellen/pornografischen Materials einschließt, SGSEM = "Self-generated Sexual Exploitation Material/Media") eine übliche Form des Flirtens und Experimentierens.

 

 

Jugendliche, die sich an der Erstellung von solchem Material beteiligen, können dies einvernehmlich tun, aber auch als Ergebnis von Zwang. Es gibt verschiedene Motivationen, ein Bild oder ein Medium überhaupt zu schaffen:

  • Von einem Minderjährigen auf Wunsch eines anderen erstellt;
  • von einem Minderjährigen erstellt und an einen Empfänger geschickt, der nicht darum gebeten hat;
  • wird verwendet, um weiteres Material von einem Minderjährigen zu erzwingen, der zuvor welches erstellt hat;
  • von einem Empfänger an andere Gleichaltrige oder an ein öffentliches Webarchiv (d.h. eine Social-Media-Plattform oder einen Blog) weiterverteilt und möglicherweise weiter gesammelt.

Peer-orientiertes SGSEM ist ein komplexeres Szenario als der zuvor beschriebene Standardfall von Nötigung und Ausbeutung. Die Opfer mögen dies für normal halten und erwarten, dass sie von Gleichaltrigen nach Bildern gefragt werden, während sich die anfragenden Gleichaltrigen möglicherweise nicht über die rechtlichen Folgen der Weitergabe eines privaten Bildes einer anderen Person im Klaren sind.

 

Bildung/Aufklärung ist daher für junge Menschen der Schlüssel,

um zwischen akzeptabler und inakzeptabler Online-Kommunikation zu unterscheiden.

 

 

Menschen können zum Opfer werden, weil sie...

  • Verwundbarkeit, entweder in/durch Beziehungen (Ausdruck von Bedürftigkeit oder jugendlich klingende Bildschirmnamen) oder auf technischer Ebene (mangelnde Online-Sicherheitskenntnisse);
  • fehlende oder mangelnde elterliche Kontrolle;
  • Offenheit gegenüber intentiven Austausch, einschließlich selbsterzeugten sexuellen Materials;
  • erhebliche Menge an Zeit, die täglich online verbracht wird;
  • Nutzung sozialer Netzwerke und anderer Mittel der Online-Kommunikation, insbesondere durch mobile Geräte;
  • Neigung, sich online mit Fremden anzufreunden;
  • entspannter/naiver Umgang mit sexualisierten Interaktionen/Kommunikationen im Internet;
  • Mangel an technischen Kenntnissen (Verwendung sicherer Passwörter, Umgang mit verdächtigen Links usw.).

 

(vgl. Europol: https://www.europol.europa.eu/crime-areas-and-trends/crime-areas/child-sexual-exploitation/online-sexual-coercion-and-extortion-of-children)